Commissario Carabello

Commissario Carabello

Der Tod kommt lautlos durch die Nacht

Alessandro Nonno , Peter Nohynek (Hrsg.)

Band 1 von 1 in dieser Reihe

Klassiker & Lyrik

ePUB

5,6 MB

DRM: kein Kopierschutz

ISBN-13: 9783750416482

Verlag: Books on Demand

Erscheinungsdatum: 05.11.2019

Sprache: Deutsch

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Der berühmte römische Rechtsanwalt Bruno Tedesci lehnte in der stillsten aller römischen Nächte an der steinernen Brüstung der Ponte Sant´ Angelo und blickte hinab in den Tiber. Nichts war zu hören, gar nichts, nicht einmal das Fließen des Wassers tief unter ihm. Nur eine Brückenlaterne surrte leise im heranziehenden Nebel. Schon seit einer Stunde lehnte er dort und dachte an seine Frau Beatrice. Sie ging ihm auf die Nerven, sie stand ihm im Weg, er wollte sie loswerden. Und er wusste auch schon wie, denn er kannte die gesamte römische Unterwelt. Rizzardi würde es für ihn erledigen. Hunderttausend Anzahlung, hunderttausend nach der Tat. Rizzardi, der arbeitslose Kampftaucher würde ein Boot, mit Beatrice an Bord, auf einem stillen See zum kentern bringen. Er aber, der Rechtsanwalt Bruno Tedesci und Ehegatte Beatrices, wäre derweil in Südamerika und niemand würde ihn verdächtigen können, so dachte er bis ans Ende der tiefen, stillen Nacht und blickte hinunter in den Tiber. Das Wasser kräuselte sich. Er war allein. Kein einziger Passant war auf der Fußgängerbrücke, nur er, Bruno Tedesci, der berühmte römische Anwalt, lehnte an der steinernen Brüstung, tief nach vorn gebeugt. Manchmal streckte er seine Arme zum Wasser hinunter, als wollte er es mit seinen Fingern berühren. Er dachte an seine Geliebte, an Donatella, die schönste aller römischen Frauen, das Mädchen aus der Höhlenstadt Matera im Süden Italiens, das stolze Höhlenmädchen, die Primadonna, die er gegen seine alternde Beatrice eintauschen wollte. In die Stille hinein dachte er an diese beiden Frauen. An die eine, von der er gerade gekommen war, an die andere, zu der er jetzt gehen sollte. Er setzte sich auf die Brüstung und ließ die Beine hinunterhängen, als wollte er ins befreiende Wasser springen, dann drehte er sich im Sitzen auf die eine Seite zur Engelsburg hin. Dort, in der steinernen Festung könnte seine Geliebte, die schöne Donatella, wohnen, dann drehte er sich zur anderen Seite und blickte direkt auf den Piccolo Palazzo, in dem er und seine Frau wohnten. Er fühlte sich längst nicht mehr zuhause dort. Er stellte sich wieder auf den Boden, blickte geradeaus den Tiber entlang flussabwärts und streckte seine beiden Arme weit zur Seite. Er nahm Maß zu den beiden Gebäuden. Er stand genau in der Mitte. Dann lehnte er sich weit vor auf die Brüstung und schaute ins Wasser, wie es sich kräuselte. Plötzlich war es ihm, als surrte die Laterne ein wenig lauter. Einen ganz kleinen Hauch nur.
Alessandro Nonno

Alessandro Nonno

Der Autor lebt abwechselnd in Italien und in Österreich. Seine spannenden Krimis voll Liebe, Tod, Leidenschaft und Eifersucht spielen größtenteils in Rom, aber auch in anderen Regionen sowohl Italiens, als auch Europas und in Übersee.
Sein junger Commissario Celestino Carabello (CCC) und sein Questore, der schlaue Dottore Pizzo, der mit allen Wassern gewaschen ist, begeben sich auf große Abenteuer voller überraschender Wendungen. Dabei begleiten sie Liebe, Tod und Eifersucht, sowohl in ihren Fällen als auch privat. Bis Ende 2020 werden insgesamt 17 Rom-Krimis veröffentlicht.
Die Romane sind an Spannung und in den Beschreibungen von Liebe und Leidenschaft nicht zu überbieten. Leicht zu lesen und doch große Literatur. Nehmen Sie als Beispiel nur diesen einen Satz: Er ging ans Grab seiner Frau und entschuldigte sich, dass er sie ermordet hatte.

Peter Nohynek

Peter Nohynek (Hrsg.)

Herausgeber aller Rom-Krimis von Alessandro Nonno ist Peter Nohynek. Insgesamt sind bereits 17 Rom-Krimis in Vorbereitung. Der Letzte ist erst am 11.11. begonnen worden. Hier ein kurzer Textauszug:
Mord unter Engeln
Die Geschichte eines betrunkenen Professors

Rom-Krimi 17


1

Ein letztes Mal an diesem Tag beschwor der Professor für Geschichte der Neuzeit seine Studenten, sich ein Beispiel an den bedeutenden Persönlichkeiten der Vergangenheit zu nehmen. Nicht an denen des römischen Reichs, sondern an Napoleon. >Morgen schon werden alle Zeitungen davon berichten, dass ein Mann, verkleidet als der große Feldherr, sich von der Engelsburg in den Tiber gestürzt hat, mit dem abgesägten Kopf einer Studentin in der einen Hand und einer blutverschmierte Säge in der anderen!<
Das Auditorium wieherte vor Lachen. Jede Vorlesung hatte der eigenwillige Professor höheren Alters mit einem aufwühlenden Appell beendet, mit dem er seine Hörer unter Androhung seines Selbstmordes zum Lernen an einem bestimmten Thema verpflichten wollte, andernfalls er sich als Lehrer gescheitert fühle und sich also das Leben nehmen müsse.
Der Professor war einiges über sechzig und lebte nach bekannter Art mit einer seiner Studentinnen zusammen, die grade einmal vierundzwanzig Jahre alt war. Einige Bücher hatten sie sogar gemeinsam veröffentlicht, doch Gilda, so hieß die Studentin, gebürtig aus Neapel, wollte mehr, sie wollte ein Kind vom berühmten Professor. Er jedoch fragte sich nicht, ob er eines mit ihr wollte, er fragte sich nur, wie er eines machen könne, war er doch bereits seit Jahren impotent. Trotzdem war Gilda bei ihm geblieben, seines überaus intellektuellen Geistes wegen, der sie regelrecht in die höchste Lust brachte. Sosehr, dass der Professor sich größte Mühe gab, sie bei sich zu halten und den Rest ihrer fleischlichen Begierde mit allerlei Fertigkeiten und Werkzeugen besorgte, bis Gilda dies eines Tages zu gering an der Natur der Frau war und sie sich einen Studenten nachhause mitbrachte, der den letzten Weg der fleischlichen Lust anstelle des Professors mit ihr gehen sollte, allerdings vor seinen Augen, denn sie liebte ihn auf ihre Weise. Der Student wäre nur anstelle des Werkzeuges mitgebracht worden, so erklärte sie dem Alten Er würde auch ganz still bleiben und sich nach vollbrachter Tat unverzüglich zurückziehen, sodass sie sich danach schnurrend an ihn, den Professor, drücken und friedvoll mit ihm unter der Decke einschlafen könne, während er ihr Geschichten erzähle.

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